Türkei: Weiterer kranker Gefangener in Haft umgekommen
Der schwer kranke politische Gefangene Turgay Deniz ist im Gefängnis von Metris ums Leben gekommen. Seine Familie hatte zuvor immer wieder versucht, die Freilassung von Deniz zu erwirken.
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Als Leiche entlassen
Der Bruder von Turgay Deniz, Baver Deniz, berichtet, dass die Angehörigen nicht von der Verlegung ins Krankenhaus informiert worden ist. Er sagt: „Nachdem es im Krankenhaus hieß, er habe keine Überlebenschance, hat uns die Gefängnisleitung angerufen und gesagt: ‚Turgay Deniz ist im Krankenhaus. Wir haben ihn entlassen.‘ Wir wussten von nichts und gingen voller Freude zum Krankenhaus. Wir dachten, wir könnten ihn abholen und mit nach Hause nehmen. Aber es war schlimm.“
Vergeblich immer wieder Freilassung gefordert
Die Familie von Deniz hatte wiederholt vergeblich die Freilassung ihres zu 80 Prozent behinderten und an Tuberkulose erkrankten Angehörigen beantragt. Turgay Deniz ist Jahrgang 1983 und war 2018 inhaftiert worden. Seine Lunge war aufgrund seiner Tuberkuloseerkrankung schwer geschädigt. Immer wieder wurde die Behandlung seiner offenen Wunden verweigert. Obwohl er nicht in der Lage war, sich selbst zu versorgen, wurde er trotzdem immer wieder isoliert. Seine Anwält:innen hatten mehrfach beantragt, er solle für eine Behandlung freigelassen werden. Bereits 2018 hatten die Anwält:innen gewarnt, dass er sonst sterben werde.
Der HDP-Abgeordnete Ömer Faruk Gergerlioğlu hatte bereits am 19. November 2021 gewarnt, man wolle Turgay Deniz im Gefängnis „ermorden“.