Auf der Berlinale Solidarität mit den Palästinenser:innen – die Politik hetzt zurück

Auf der letzten Berlinale, dem Internationalen Filmfestival in Berlin, kam es zu mehreren Solidaritätsbekundungen mit den Palästinenser:innen. So betrat der amerikanische Filmemacher Ben Russell, der für den Film „Direct Action“, bei dem er gemeinsam mit dem Franzosen Guillaume Cailleau Regie führte, ausgezeichnet wurde, mit einem Palästinensertuch die Bühne und beschuldigte Israel des Genozids. Auch andere Künstler:innen traten mit Palästinensertuch auf die Bühne. Ein Jurymitglied hatte sich auf den Rücken ein Plakat mit der Aufschrift „Ceasefire now“ (Waffenstillstand jetzt“) angeheftet. Der palästinensische Dokumentarfilmer Basel Adra, der mit einem Kollektiv palästinensischer und israelischer Filmemacher den Preis für „No Other Land“, einem Film über die Vertreibung von Palästinenser:innen im Westjordanland, erhielt, klagte Israel offen an. Er beschuldigte Israel, die palästinensische Bevölkerung zu massakrieren, und forderte Deutschland auf, die Waffenlieferungen an Israel zu beenden. Sein israelischer Filmpartner, der Journalist Yuval Abraham, klagte das Apartheidregime in Israel an. Ihre Stellungnahmen erhielten viel Beifall. Der Bürgermeister von Berlin, der CDU-Politiker Kai Wegner, der sozialdemokratische Abgeordnete Helge Lindh, die Grünen-Politiker Konstantin von Notz und Volker Beck waren darüber super verärgert und hetzen seitdem über den angeblichen „Antisemitismus-Eklat“ auf der Berlinale. FDP-Bundesjustizminister Buschmann droht mit „strafrechtlichen Konsequenzen“. Für was?

Der Internationale Gerichtshof und zahlreiche UNO- und internationale Hilfsorganisationen prangern seit Monaten Israels Krieg gegen die palästinensische Bevölkerung an. Heute erst starben über 100 Menschen in Gaza, während sie auf eine der seltenen Essenshilfslieferungen warteten und israelische Soldaten in die Menge schossen. Die Zahl der Toten liegt inzwischen bei über 30.000, 70% von ihnen sind Kinder und Frauen. Gaza liegt in Trümmern. Hunderttausende hungern. Die heilige Allianz der deutschen Spitzenpolitiker regt sich über die kleinste Kritik auf, weil sie ihre Komplizenschaft bei dieser israelischen Militäroperation gegen die Menschen in Gaza ungestört fortsetzen wollen.