Solidarität mit den Betroffenen von Rassismus im Iran

Deutsch-Farsi

Liebe Genoss*innen,

Aus aktuellem und dringendem Anlass sammeln wir finanzielle Unterstützung für Afghan*innen, die im Iran leben oder dort geboren wurden. Aufgrund ihrer nationalen Identität und ihres Engagements für Menschenrechte sind sie vom rassistischen, islamischen Regime akut bedroht. Viele von ihnen und ihre Familien stehen derzeit in unmittelbarer Gefahr, abgeschoben zu werden.

Mit den Spenden möchten wir die Kosten für rechtliche Unterstützung – Anwält*innen, Gerichtskosten und Kautionen – decken und so verhindern, dass Betroffene nach Afghanistan abgeschoben werden. Aus Sicherheitsgründen nennen wir hier keine Namen der Betroffenen.

Im Schatten des Kriegs und des darauffolgenden Waffenstillstands mit Israel hat das iranische Regime seine rassistische Kampagne gegen im Iran lebende Afghaner*innen weiter verschärft. Täglich kommt es zu Gewalt, Repression und Abschiebungen. Schätzungen zufolge wurden allein in letzten Monaten mehr als zwei Millionen Menschen deportiert. Diese Maßnahmen sind Teil einer wiederkehrenden Strategie: Das Regime mobilisiert rassistische und chauvinistische

Ressentiments, um seine Macht zu sichern und zu stabilisieren.

Die Verbrechen der Islamischen Republik – Folter, Misshandlung, Hinrichtungen und massenhafte Abschiebungen – haben systematischen Charakter. Viele Betroffene besitzen keine Bürgerrechte, dürfen öffentliche Orte nicht betreten; ihre Häuser und Fahrzeuge werden in Brand gesetzt, auf Straßen wird auf sie geschossen.

Trotz dieser Gewalt brechen immer wieder einige afghanische Aktivist*innen im Iran ihr Schweigen und bauen solidarische Netzwerke auf, um sich gegenseitig zu schützen.

Ein Beispiel: Ein junger Aktivist, den wir hier E nennen, wurde vor kurzem verhaftet, körperlich und psychisch schwer misshandelt und unter Druck gesetzt, mit dem Regime zu kooperieren – was er verweigerte. Nach seiner Freilassung gegen Kaution wurde er in einem unfairen Prozess  zu 24 Monaten

Haft und Abschiebung verurteilt. Auch seine gesamte Familie – Geschwister und ihre alleinerziehende

Mutter – sollen abgeschoben werden. Dieses Urteil steht exemplarisch für die immer wieder auftretende Praxis der kollektiven Bestrafung, eine Praxis, die auch nach iranischem Recht unzulässig ist.

Sowohl E als auch seine Geschwister wurden alle im Iran geboren.

Trotz des enormen Drucks hält E stand. E ist einer von vielen, deren Leben, Identität und Würde akut bedroht sind. Heute braucht E unsere Solidarität.

Zur allgemeinen Lage:

Die Flucht aus Afghanistan in den Iran auf der Suche nach Sicherheit, Würde, Arbeit und einem Stück Brot, ist eine Flucht vor einem Kriegszustand, vor den afghanischen Herrschern, vor religiös-faschistischen Banden der Taliban und auch vor der NATO-Armee, die seit Jahren zu Elend, Krieg und Mord in Afghanistan beiträgt.

Kaum im Iran angekommen, werden die afghanischen Geflüchteten dort mit dem Rassismus des Regimes konfrontiert. Viele müssen unter schwersten Bedingungen als Wanderarbeiter*innen um ihr Überleben kämpfen, aber eine Rückkehr nach Afghanistan ist keine Option.

Die Geschichte der rassistischen Verbrechen im Iran ist lang und kann nicht in diesem kurzen Artikel zusammengefasst werden.

Unsere Antwort auf den Rassismus und die Spaltungsstrategien der Herrschenden kann nur eine Solidaritätsbewegung ohne Grenzen sein, ein gemeinsamer Kampf.

Solidarische Grüße

Spenden könnt ihr unter folgender Kontonummer:

DE92 4401 0046 0735 0694 63

BIC: PBNKDEFF
Kontoinhaberin: Friederike Flade

Stichwort: Antirassismus

Kontakt: fluechtlingscafegoe@riseup.net

Hintergrundinformationen zu Rassismus im Iran sind unter folgendem Link abrufbar :

Farsi im PDF: