Über uns – Selbstdarstellung des FlüchtlingsCafe Göttingen
Das FlüchtlingsCafe versucht Selbstorganisierung für aktive und politisch interessierte Menschen zu ermöglichen und Austausch und Solidarität zu fördern. Geflüchtete, Migrant*innen und Initiativen gestalten das Cafe gemeinsam.
Das Leben der Geflüchteten ist geprägt von vielfältiger Ausgrenzung, repressiven Gesetzen und Kontrolle. Dies verwehrt Geflüchteten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Wer die Nachrichten verfolgt, kann feststellen, dass in vielen europäischen Staaten, aber auch etwa in den USA, die Themen „Flüchtlinge” und Migration immer häufiger auf der Tagesordnung stehen:
je nach Bedarf werden sie für politische oder ökonomische Zwecke und Vorteile genutzt und verwertet. Und wenn sie für die Herrschenden gerade nicht von Interesse sind, wird gegen Geflüchtete gehetzt, und durch verschärfte rassistische Asylgesetze Druck auf sie ausgeübt. Mit dem Argument der sogenannten „Flüchtlingskrise“ wird Krieg gegen Geflüchtete geführt und mit militärischem Mitteln die Grenzen dichtgemacht.
Die Ursachen für Flucht werden dabei völlig ausgeklammert. Es sind die imperialistischen Mächten, die mit Ausbeutung, Krieg, Militarisierung, Zwangsökonomie und Landraub in allen Ländern des Trikonts millionen Tote, Elend und Flucht verursachen.
Die Flüchtlingslager in Pakistan, Iran, Jordanien, Thailand, Somalia, Sudan,
Lybien, Türkei, Mexiko und Honduras sind alle Ausdruck der weltweiten
Migrationskontrolle.
Das FlüchtlingsCafe möchte sich gemeinsam mit euch mit vielen Dingen beschäftigen und ins Gespräch kommen. Aufgrund der aktuellen Situation der Geflüchteten in Deutschland und Europa müssen wir Zeit und Raum strategisch nutzen um uns darüber auszutauschen. Konkret geht es darum, im Alltag direkt zu intervenieren und uns der Politik der Ausgrenzung, Abschreckung und Abschottung entgegenzustellen. Dadurch wollen wir gemeinsam einen befreienden Weg jenseits des rassistischen Normalzustands finden.
Wir freuen uns auf euren Besuch! Aber es ist uns auch wichtig, dass ihr unsere Voraussetzungen und Prinzipien respektiert. Das heißt:
in unserem Treffen dulden wir keine nationalistischen, chauvinistischen und sexistischen Äußerungen oder Verhaltensweisen.
Denn wer zum Beispiel ernsthaft gegen Rassismus kämpfen will, darf nicht nationalistisch denken und handeln.
Um strukturelle Gewaltverhältnisse auch innerhalb des FlüchtlingsCafes und unserem direkten Umfeld nicht aus dem Blick zu verlieren, beschäftigen wir uns ständig auch mit „verstecktem“ Rassismus, Klassismus, Transphobie und anderen Diskriminierungsformen.