WELTWEITE AKTIONSTAGE GEGEN JEDEN KRIEG UND MILITARISMUS 17.-25. November 2023

Aud Deutsch und Englisch:

2 verschiedene Aufrufe zu den Aktionstagen dokumentiert
werden. sehe ganz unten Aufruf von:

Culture of care – not culture of war

https://de.indymedia.org/node/306630

https://tumulte.org/2023/10/articles/weltweite-aktionstage-gegen-jeden-krieg-und-militarismus-17.-25.-november-2023/

Die Dringlichkeit, weltweit gegen den Krieg vorzugehen, ist für alle offensichtlich. Die ultimative Eskalation bis hin zu einem global verheerenden Krieg scheint viel leichter vorstellbar als eine Zukunft ohne Krieg. Die Zerstörung der Erde scheint näher zu liegen, als die Befreiung von allen Formen der Herrschaft. Zeit für uns als Anarchist*innen international mit einer neuen Kraftanstrengung gegen jeden Krieg und Militär aufzustehen und uns zu organisieren!

Wir, eine „Initiative für eine globale Aktionswoche gegen jeden Krieg und Militär“, haben in St-Imier auf dem antiautoritären Treffen 2023 beschlossen uns über Ländergrenzen (und Kontinente) hinweg zu vernetzen. Als einen ersten Schritt in Richtung einer breiten anarchistischen antimilitaristischen Koordination. Wir haben unterschiedliche Analysen und sind gespannt, diese für die Zukunft zu diskutieren.
Und wir haben eine gemeinsamen Sichtweise auf Krieg und Militär. Als Anarchist*innen sind wir auch Antimilitarist*innen und in diesem Sinne gegen Militär, gegen Rüstungskonzerne, gegen Nationalismus und gegen den Kapitalismus/Neoliberalismus wie gegen das Patriarchat und (Neo-)Kolonialismus. Auch wenn wir spät dran sind mit diesem Aufruf: wir wollen die vielen Kämpfe gegen Krieg, Militarisierung und die Kriegsindustrie sichtbar machen, die sich an vielen Orten der Welt entwickeln und die sich in Momenten gemeinsamer Aktionen treffen und verbinden können.

(Offensichtlich hat de.Indymedia.org Probleme, Bitte den Aufruf weiterleiten)

AUFRUF: WELTWEITE AKTIONSTAGE GEGEN JEDEN KRIEG UND MILITARISMUS
IN DEINEM ORT vom 17. bis 25. November 2023

Krieg erzeugt Leiden, Elend, Tod und Zerstörung mit vernichtenden Konsequenzen in den Leben von Milliarden von Menschen; Krieg beeinträchtigt die bereits unterdrückten, ausgebeuteten und enteigneten Menschen unverhältnismäßig stark; Krieg befeuert autoritäre und nationalistische Prozesse; Krieg stärkt und reproduziert das patriarchale System; Krieg beschleunigt koloniale und rassistische Politik; Krieg wird unter anderem angetrieben von den Profiten des militärisch-industriellen-technologischen-propagandistischen Komplexes; Krieg verlangsamt, blockiert und zerstört emanzipatorische und revolutionäre Prozesse; Krieg zerstört solidarische und freundschaftliche Beziehungen der Menschen zueinander, Krieg verschärft das Desaster der Klimakrise und die Zerstörung von Lebensgrundlagen von Menschen und vieler anderer Lebewesen. Während astronomische Summen in den stahlgepanzerten Aggressionsapparat gepumpt werden, fehlt es überall an Mitteln für die Förderung empathischer menschlicher Qualitäten wie Gesundheit, Fürsorge, Pflege oder Bildung.

Der schmerzhafte ist-zustand: Unermüdlich rotierende Fließbänder der Waffen- und Munitionskonzerne ballern rund um die Uhr die Hardware patriarchaler Aggression über Mutter Erde, damit sich einige Wenige auf Kosten Vieler ihre Vormachtstellung innerhalb konstruierter, hierarchischer Systeme sichern können.

Die Dringlichkeit weltweit gegen Krieg und Militarismus aktiv zu werden ergibt sich aus den gewalthaften und katastrophalen Realitäten, die oft ihren Ausgangspunkt haben im Streben nach Macht und Profite der Europäischen und anderen Länder und der Waffenindustrien.
Im Patriarchat konzentriert sich Macht immer dort wo das Unterdrückungs- und Ausbeutungsspiel am skrupellosesten beherrscht wird. Es ist kein Zufall, dass gerade diejenigen Staaten, die sich am meisten an namenlosen Schandtaten kolonialer Ausbeutung und genozidaler Verbrechen schuldig gemacht haben, gleichzeitig auch diejenigen sind, die historisch auf die längste Tradition einer immer ausgeklügelteren Massenproduktion von Kriegskrempel und ihrem feinjustierten strategischen Einsatz zurückblicken. Mit ressourcenintensiven Bedrohungeszenarien, konkreten Vernichtungsschlägen, der Festung Europa oder dem künstlich ausgedehnten Abnutzungsgemetzel konventioneller Kriege hält uns diese fossilbetriebene Herrschaft in einer Wiederholungsschleife aus Traumatisierung, Tod und Zerstörung gefangen.

Neben den zahllosen Kriegen, die gegenwärtig weltweit geführt werden, gibt es zahlreiche verwüstete Regionen und Gesellschaften, wo Kriege offiziell beendet sind, doch die militarisierte Gewalt andauert. Viele Kriege werden als ’ethnische Konflikte’ dargestellt und niemals offiziell erklärt wie der Krieg gegen Geflüchtete und ärmere Migrant*innen. Derzeit leben zwei Milliarden Menschen in Konfliktgebieten.

Die weltweit existierenden Machtstrukturen basieren auf der Verfügbarkeit über unterdrückerische militärische Strukturen: die Armeen selbst, Privatarmeen, Geheimdienste, Grenzschutzeinheiten, offizielle Polizeikräfte, private polizeiähnliche Einrichtungen wie Securities, Milizen und die politischen-verwaltenden Apparate, die sie alle stützen. Was sie alle gemeinsam haben, ist die normalisierte und zuweilen sogar bürokratisch gebilligte Fähigkeit, Menschen zu kontrollieren, zu verletzen und zu töten. Die breite Akzeptanz von militaristischer Gewalt beruht auf Ideologien und Denkweisen, welche Katastrophen als „notwendiges Übel“ normalisieren. Es ist ihr Zweck, die andauernde Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen um den Fortbestand von Kapitalismus,Patriarchat, Kolonialismus und Neoliberalismus zu garantieren.

Wir laden Einzelpersonen, Gruppen, Kollektive, Netzwerke und Organisationen, die eine antimilitaristische und internationalistische Perspektive des Widerstands gegen jeden Krieg und Militarismus teilen, dazu ein, vom 17. bis 25. November 2023 Aktionen zu organisieren. Jede Person kann diesen Aufruf unterstützen und weiterverbreiten und diejenigen Initiativen organisieren, die sie für ihre jeweiligen lokalen Gegebenheiten für angemessen erachtet. Auch kleine Aktionen sind herzlich willkommen.
Mit diesem Aufruf möchten wir die Sichtbarkeit für die vielen Kämpfe vergrößern, die sich lokal gegen Krieg, Militarisierung und die Kriegsindustrien entwickeln und in Zusammenhang mit anderen Kämpfen gegen Patriarchat und Kolonialismus stehen.

Gegen jeden Krieg und Militarismus
Gegen die Waffenindustrien, den Waffenhandel und den Profit, welcher mit Militarismus gemacht wird
Gegen (neo)koloniale Expansion und Besatzung durch militärische Institutionen
Gegen die kontinuierliche Entmenschlichung, Morde und Genozide an Schwarzen, Braunen und Indigenen Menschen
Gegen patriarchale Herrschaft, Queer- und Transfeindlichkeit und geschlechtsspezifische Gewalt als Praxis von Folter und Krieg
Gegen die normalisierte ableistische, klassistische und rassistische Kategorisierung in «würdige» Leben
Gegen die Ausplünderung aller natürlichen Ressourcen und die Zerstörung von Ökosystemen durch schonungslosen Extraktivismus
Gegen koloniale, patriarchale und kapitalistische Ausbeutung
Gegen alle Grenzen und gegen den Krieg gegen Geflüchtete und Migrant*innen
Gegen Nationalismus, gegen alle staatlich organisierten Armeen und militaristische Strukturen

Für internationalistische und transnationale Solidarität
Für die Unterstützung von Streiks und Kämpfen der Arbeiter*innenklasse gegen Krieg
Für eine lebensbefähigende Umwelt, Erde und Zukunft für alle kommenden Generationen
Für Solidarität mit den Desertierenden und Sabotierenden aller Kriege
Für Bewegungsfreiheit für Alle
Für Solidarität mit den Unterdrückten, Ausgebeuteten und Enteigneten
Für einen dekolonialen, queer-feministischen und internationalistischen revolutionären Prozess und damit
Für viele antimilitaristische, antiautoritäre und anarchistische Gruppen, die sich uns anschließen wollen.
Für eine Zukunft für Alle

DEMILITARISE THE PLANET

„Anarchistische Initiative für eine globale Aktionswoche gegen jeden Krieg und Militär“

Ein anders lautenden Aufruf zu dieser Aktionswoche aus der Schweiz gibt es hier

https://diakollektiv.noblogs.org/

Culture of Care – not Culture of War!
Global Action Days against Militarism: 17.-25. November 2023
Mit den Globalen Aktionstagen gegen Militarismus, welche zeitgleich in verschiedenen Länder-Kontexten organisiert werden, rufen wir auf zu einem breiten Widerstand gegen militaristische Strukturen weltweit und deren Verbindung zu ausbeuterischen und diskriminierenden Systemen. Die breite Akzeptanz von militaristischer Gewalt beruht auf bürgerlichen Ideologien und Denkweisen, welche Katastrophen als «notwendiges Übel» normalisieren, um den Fortbestand von Kapitalismus, Patriarchat und Kolonialismus zu garantieren. Diese Systeme basieren auf der kontinuierlichen Abwertung spezifischer Menschenleben – arbeitende Menschen, Menschen mit Be-hinderung, Menschen von marginalisierten Gender, Schwarze, Braune und Indigene Menschen – sowie eine generelle extraktivistische Ideologie in Bezug auf Leben, Natur, Planeten und darüber hinaus. Dazu gehört Konkurrenz- und Kriegsdenken im Namen weisser, kapitalistischer und patriarchaler Vorherrschaft, welche sich in Formen von (neo)kolonialer Expansion, militärischer Besatzung, militarisierter Extraktion natürlicher Ressourcen, Gender-spezifischer Gewaltformen als Praxen von Folter und Krieg, Errichtung tödlicher Grenzen und kontinuierlicher Entmenschlichung und Ermordung Schwarzer, Brauner und Indigener Menschen zeigen.

Wenn wir uns also lebensfördernde Gemeinschaften und Umgangsformen wünschen, dann müssen wir sie selbst erschaffen. Die Entmilitarisierung des Planeten bedeutet ein Anfang, um unterdrückende Systeme nicht weiter hinzunehmen, sie stattdessen zu erschüttern und zu zerstören und mit gemeinsamen Visionen für eine utopische Zukunft zu kämpfen.

Wir laden Einzelpersonen, Kollektive und Organisationen, die eine dekoloniale, internationalistische und anti-patriarchale Perspektive des Widerstands gegen Militarismus teilen, dazu ein, vom 17. bis 25. November 2023 künstlerische und störende Aktionen zu organisieren. Auch kleine Aktionen sind willkommen. Im Kontext der schweiz benötigt es internationalistisch ausgelegten Widerstand.

– Gegen Rüstungsindustrien wie Ruag, Thales und Rheinmetall, welche ihre Waffen in die Welt hinaus exportieren.
– Gegen die Militarisierung und Externalisierung der EU-Grenzen unterstützt durch militärische Infrastrukturen und Überwachungstechnologien mit Konsequenzen vom Mittelmeer bis zu Libyen, Marokko, Sudan, Niger und vielen weiteren Orten, an denen die EU ihre Stricke zieht.
– Gegen das rassistische Sicherheitsnarrativ, welches die Kontrolle von und Gewalt an Menschen legitimiert.

  • Für die Auflösung der globalen Rüstungsindustrie und die Förderung kollektiver und fürsorgender Strukturen.
  • Für eine lebensbefähigende Umwelt, Erde und Zukunft für alle kommenden Generationen.
  • Für Bewegungsfreiheit für alle.
  • Für Solidarität mit den Unterdrückten, Ausgebeuteten und Enteigneten dieser Welt.
  • Für einen dekolonialen, queer-feministischen und internationalistischen revolutionären Prozess.

Demilitarise the Planet!
Culture of Care – not Culture of War!