Stellungnahme von einigen Iraner*innen :
dreiwöchige Kundgebung in Solidarität mit der Frauenrevolution im Iran #Mahsa-Amini
[English version below]– Farsi
Vier Wochen sind seit dem Beginn
des landesweiten Frauenaufstandes im Iran vergangen. Die befreiende
Bewegung von “Jin, Jiyan, Azadî“, die von der Geschichte der Kämpfe der
kurdischen Bevölkerung inspiriert wurde, vom Norden bis zum Süden, von
TürkInnen (Azeri) bis zu AraberInnen, Belutschen, Gilaks, Männern und
Frauen, mit Hidschab und ohne Hidschab, brachte die Menschen auf die
Straße, um der Unterdrückung Widerstand zu leisten. Der Aufstand wurde zu
einer großartigen Symphonie mit einer Vielfalt an Stimmen der stimmlosesten
Menschen der Region. In Anlehnung an den mutigen Widerstand von vor allem
Frauen und auch Männern im Iran haben wir, eine Gruppe unabhängiger
IranerInnen, die in Göttingen leben, drei wöchentliche Versammlungen in
Solidarität mit dieser Frauenrevolution abgehalten. Bei diesen
Versammlungen versuchten wir, den transnationalen Charakter der
Unterdrückung von Frauen darzustellen, indem wir kurdische, belutschische,
afghanische, türkische usw. AktivistInnen einluden, und infolgedessen auch
den transnationalen Charakter der Proteste gegen diese Unterdrückung. Die
systematische Ermordung der Hazara in Afghanistan ist ebenso
frauenfeindlich, wie die Ermordung der BelutschInnen bei den jüngsten
Protesten im Iran. Transnationale Solidarität ist keine Wahl, sondern der
einzige Ausweg zu unserer Befreiung. Die Frauen im Iran wissen, dass sie
erst dann wirklich frei sein werden, wenn die Mädchen in Afghanistan in
Sicherheit zur Schule und zur Universität gehen können und das wird nicht
geschehen, wenn die Taliban und ihre UnterstützerInnen, einschließlich des
herrschenden Regimes im Iran, nicht durch die Solidarität der Menschen in
die Knie gezwungen werden. Unsere Einigung bei der Durchführung von diesen
Versammlungen bestand daher in der kollektiven Entscheidungsfindung und
Beteiligung, ohne jedoch folgende Punkte zu tolerieren: 1. Opportunismus
bei den Landtagswahlen in Niedersachsen: Wir haben nicht zugelassen, dass
diese Versammlungen zu einem freien Wahlkampf für die VertreterInnen
konkurrierender Parteien unter dem Vorwand werden, Sympathie zu bekunden
oder das Mikrofon zu übernehmen und die Bewegung zu instrumentalisieren.
- Kriegstreiberei: In voller Solidarität mit allen Anti-Kriegs- und
Anti-Atom-Bewegungen haben wir uns vor jeglichem kriegsfördernden
Missbrauch dieser Versammlungen gehütet. Frauen waren Opfer aller Kriege in
der Geschichte. Wir verurteilen jegliche Kriegstreiberei der
Bundesregierung in allen Ländern der Welt, vor allem die Waffenlieferung an
Saudi Arabien und an die Türkei, die einen direkten Einfluss auf die
Kurdische und Yemenitische Bevölkerung hat. Ebenfalls warnen wir vor jeder
Art von militärische Intervention, die die Iranischen Frauen “befreien”
will. Feministische Außenpolitik muss ein anderer Name für
Antikriegs-Außenpolitik sein. 3. Nationalismus: Wir haben das Zeigen
jeglicher Nationalflaggen und jeglicher nationalistischer Slogans oder
Hymnen streng verboten. Ein Verbot, das manchmal bis an die Grenze der
Spannungen ging. Grund dafür ist, dass der heutige Widerstand im Iran sich
nicht nur auf die politischen Grenzen des Irans beschränkt sondern alle
Länder und Bevölkerungen, die vom Iranischen Imperialismus betroffen sind
miteinschließt. Die Freiheit der Iranischen Bevölkerung ist eng verbunden
mit der Freiheit aller Menschen der Region. 4. Islamophobie: Der Kampf der
iranischen Frauen für die Abschaffung des obligatorischen Hidschabs ist
derselbe wie der Kampf der kopftuchtragenden Frauen in Europa gegen
Diskriminierung. Bei beiden Gruppen handelt es sich um Frauen, die ihre
Kleidung ohne die Einmischung patriarchalischer Regeln selbst wählen
wollen. Dieser Kampf ist und soll in keiner Weise als anti-islamisch
gelesen werden und viele Demonstrantinnen im Iran sind Musliminnen und
tragen den Hidschab selbstbestimmt. Wir bedanken uns recht herzlich für
die solidarische Teilnahme aller Menschen, die uns am 25.09., 01.10. und am
08.10.2022 unterstützt haben und erklären hiermit, dass wir keine
Verantwortung für die Slogans, Fahnen oder Aussagen der Kundgebung vom 15.
Oktober übernehmen.
Unser Kollektiv wird in naher Zukunft weitere Veranstaltungen bekannt geben
und wir werden alle rechtzeitig darüber informieren. Um auf dem neusten
Stand zu bleiben, würden wir uns freuen, wenn Ihr unserer Seite auf
Instagram folgen würdet. Diese findet Ihr unter @solidaritywithirangoe,
ebenfalls könnt Ihr gerne mit uns in Kontakt treten unter der Email-Adresse
: Mit solidarischen Grüßen Das Kollektiv ohne Namen
Kontakt: solidaritywithirangoe@gmail.com
Englisch:
Statement: three-week rally in solidarity with the women’s revolution in
Iran #Mahsa-Amini. Four weeks have passed since the start of the
nationwide women’s uprising in Iran. The liberating movement of „Jin,
Jiyan, Azadî“ inspired by the history of the struggles of the Kurdish
people, from the north to the south, from Turks (Azeri) to Arabs, Baluchis,
Gilaks, men and women, with hijab and without hijab, brought people to the
streets to resist oppression. The uprising became a magnificent symphony
with a diversity of voices of the most voiceless people of the region.
Following the courageous resistance of mainly women and also men in Iran,
we, a group of independent Iranians living in Göttingen, held three weekly
gatherings in solidarity with this women’s revolution. At these gatherings
we tried to show the transnational character of the oppression of women by
inviting Kurdish, Baluch, Afghan, Turkish, etc. activists, and consequently
the transnational character of the protests against this oppression. The
systematic murder of Hazara in Afghanistan is as misogynistic as the murder
of Baluch in the recent protests in Iran. Transnational solidarity is not a
choice, but the only way out for our liberation. Women in Iran know that
they will not be truly free until girls in Afghanistan can go to school and
university in safety, and that will not happen unless the Taliban and their
supporters, including the ruling regime in Iran, are brought to their knees
by people’s solidarity. Therefore, our agreement in holding these
assemblies was collective decision-making and participation, but without
tolerating the following: 1. opportunism in the state elections in Lower
Saxony: we did not allow these assemblies to become a free election
campaign for the representatives of competing parties under the pretext of
expressing sympathy or taking the microphone and instrumentalizing the
movement. 2. warmongering: in full solidarity with all anti-war and
anti-nuclear movements, we have been wary of any warmongering abuse of
these gatherings. Women have been victims of all wars in history. We
condemn any warmongering by the German government in all countries of the
world, especially the supply of weapons to Saudi Arabia and Turkey, which
has a direct impact on the Kurdish and Yemeni populations. We also warn
against any kind of military intervention to „liberate“ Iranian women.
Feminist foreign policy must be another name for anti-war foreign policy.
- nationalism: we have strictly forbidden the display of any national
flags and any nationalist slogans or anthems. A ban that sometimes went to
the limit of tension. The reason for this is that the resistance in Iran
today is not limited to the political borders of Iran but includes all
countries and populations affected by Iranian imperialism. The freedom of
the Iranian people is closely linked to the freedom of all people in the
region. 4) Islamophobia: The struggle of Iranian women for the abolition of
the obligatory hijab is the same as the struggle of headscarf-wearing women
in Europe against discrimination. Both groups are women who want to choose
their own clothing without the interference of patriarchal rules. This
struggle is not and should not be read as anti-Islamic in any way, and many
demonstrators in Iran are Muslim women and wear the hijab in a
self-determined way. We would like to express our sincere gratitude for
the solidarity participation of all the people who supported us on Sept.
25, Oct. 01 and Oct. 08, 2022 and hereby declare that we do not take any
responsibility for the slogans, flags or statements of the Oct. 15 rally.
Our collective will announce more events in the near future and we will
inform everyone in time. To stay up to date, we would love for you to
follow our page on Instagram. You can find it at @solidaritywithirangoe,
also feel free to contact us at the email address : With solidarity
greetings The collective without name
Kontakt: solidaritywithirangoe@gmail.com
فارسی
خبار فوری در مورد تجمع 15 اکتبر در حمایت از جنبش زنان ایران #مهسا-امینی
بیش از سه هفته از آغاز خیزش سراسری زنان در ایران می گذرد. جنبش رهایی بخشِ «زن زندگی آزادی» که از تاریخ مبارزات خلق های کرد الهام گرفته بود، از شمال تا جنوب، از ترک تا عرب و بلوچ و گیلک و زن و مرد و با حجاب و بی حجاب را برای مقاومت در برابر ستم به خیابان ها آورد. جنبشی فراگیر که سمفونی باشکوهی است از تنوع صدای بی صدا ترین مردم آن منطقه
پا به پای مقاومت شجاعانه زنان و مردان در ایران، ما جمعی از ایرانیان مستقل ساکن گوتینگن سه تجمع هفتگی را در همبستگی با این انقلاب زنانه برگزار کردیم. در این تجمعات تلاش کردیم با دعوت از فعالان کورد، بلوچ، افغان، ترکیه و… ماهیت فراملی ستم علیه زنان و در نتیجه ماهیت فراملی اعتراضات علیه آن ستم را نمایندگی کنیم. کشتار سیستماتیک قوم هزاره در افغانستان همان ماهیت ضد زنی را دارد که کشتار مردم بلوچ در اعتراضات اخیر در ایران. همبستگی فراملی نه یک انتخاب، بلکه تنها راه رهایی است. زنان در ایران می دانند که هرگز حقیقتا آزاد نخواهند شد تا زمانی که دختران در افغانستان در امنیت به مدرسه و دانشگاه بروند، و این اتفاق نخواهد افتاد مگر این که طالبان و حامیانش از جمله رژیم حاکم ایران توسط همبستگی مردم به زانو درآیند.
در نتیجه سیاست ما در برگزاری تجمعات، تصمیم گیری و مشارکت جمعی بود، البته بدون هیچ رواداری در موارد زیر:
1. اسلام هراسی: ماهیت مبارزه زنان ایران برای رهایی از حجاب اجباری با مبارزه زنان محجبه در اروپا علیه تبعیض یکی است. هر دو گروه زنانی هستند که می خواهند بدون مداخله قوانین مردسالار، لباس خود را خودشان انتخاب کنند. این مبارزه به هیچ وجه سویه ضد اسلامی ندارد و بسیاری از معترضان داخل ایران مسلمان و با حجاب هستند.
2. فرصت طلبی انتخاباتی: اجازه ندادیم این تجمعات به بهانه ابراز همدردی یا در اختیار گرفتن میکروفون، تبدیل به کمپین رایگان نمایندگان احزاب در حال رقابت شود.
3. جنگ طلبی: در همبستگی کامل با همه جنبش های ضد جنگ و ضد اتمی، ما مراقب هر نوع سو استفاده جنگ طلبانه از این تجمعات بودیم. زنان قربانیان همه ی جنگ های تاریخ بوده اند. سیاست خارجه فمنیستی نام دیگر سیاست خارجه ضد جنگ است.
4. ناسیونالیسم: ما نمایش دادن هر پرچم ملی (مخصوصا پرچم شاهنشاهی ایران)، و هر شعار یا سرود ناسیونالیستی را با جدیت ممنوع کردیم. ممنوعیتی که بعضا تا مرز تنش هم رسید.
از جمله در نتیجه همین تنشها و اختلافات، گروهی از افراد حاضر در تجمعات قبلی در یک هماهنگی پشت پرده، برگزاری ادامه تجمعات هفتگی را به دست گرفته اند.
بدینوسیله اعلام می کنیم که ما هیچ مسئولیتی در مورد شعارها، پرچم ها و یا بیانیه های تجمع 15 اکتبر برعهده نمی گیریم.