Iran: Die Antwort der ArbeiterInnen auf die Hinrichtungen
In ihrem jüngsten Versuch, die TeilnehmerInnen der regimekritischen Proteste einzuschüchtern, haben die iranischen Behörden zu öffentlichen Hinrichtungen gegriffen. Mohsen Shekari, der beschuldigt wurde, ein Mitglied der Basidsch-Miliz verletzt zu haben, und Majidreza Rahnavard, der beschuldigt wurde, zwei Freiwillige der Basidsch-Miliz erstochen zu haben, wurden beide wegen „Moharebeh“ oder „Krieg gegen Gott“ angeklagt und gehängt. Die nachstehend übersetzten Erklärungen stammen vom Rat für die Organisation der Proteste der ÖlvertragsarbeiterInnen und dem Syndikat der ZuckerrohrarbeiterInnen von Haft Tappeh, die beide zu einer vereinten Reaktion der ArbeiterInnenklasse aufgerufen haben.(GIK)
Gegen die Hinrichtungen und Todesurteile von Majidreza Rahnavard und Mohsen Shekari! Lasst uns streiken!
Am 12. Dezember kündigte die Pressestelle der Justizbehörde die Hinrichtung des 23-jährigen Majidreza Rahnavard an. Diese Aktion der Regierung richtet sich gegen alle, auch gegen uns Arbeiterinnen und Arbeiter, deren Leben und Lebensgrundlage uns seit mehr als 43 Jahren entzogen und zerstört wurde. Der Sinn dieser Aktion ist es, jede Stimme des Protests gegen Armut, Ungerechtigkeit, Hunger und Plünderung zu ersticken. Es bedeutet, die Stimme der Menschen zu ersticken, die „Frau, Leben, Freiheit“ rufen. Deshalb gibt es keinen Grund mehr zu zögern. Diese Hinrichtungen und Todesdrohungen gegen inhaftierte Angehörige fordern uns alle zum Protest auf. Dieses Verbrechen ist so abscheulich, dass es sogar innerhalb der Regierung selbst zu Streitigkeiten kommt. Wir werden diese Repressionen nicht länger hinnehmen. Wir werden Armut und Unsicherheit, Diebstahl und Ausplünderung nicht länger akzeptieren. Erfreulicherweise gab es Streikaufrufe von ArbeitskollegInnen. Die fest angestellten ÖlarbeiterInnen und Angestellten haben für den 17. Dezember zu einer großen landesweiten Protestkundgebung aufgerufen, und andere KollegInnen in den Erdölraffinerien haben für den 24., 25. und 26. Dezember zu Streiks aufgerufen. Der Rat für die Organisation der Proteste der VertragsarbeiterInnen in der Erdölindustrie unterstützt alle diese Aufrufe und sieht die Lösung darin, sich zu organisieren und die Streiks zu koordinieren. Unser Schwerpunkt liegt auf einer sofortigen Antwort auf die Unterdrückung und Hinrichtung durch die Strafjustiz, und diese Antwort ist nichts anderes als der Streik von uns ÖlarbeiterInnen und das Schließen der Ölhähne. Wir, die ÖlvertragsarbeiterInnen, konnten uns an einigen Orten darauf vorbereiten, aber für einen landesweiten Streik sind landesweite Vorbereitungen nötig, daher bittet der Rat für die Organisation der Proteste der ÖlvertragsarbeiterInnen alle Kolleginnen und Kollegen in allen Sektoren, aktiv mit dem Admin dieses Kanals zu kommunizieren, um eine schnellere Organisation der Proteste zu ermöglichen. Lasst uns diesen Verbrechen ein Ende setzen. Es muss etwas getan werden, um Mord, Verbrechen und Hinrichtungen ein Ende zu setzen.Wir bekräftigen alle unsere Forderungen.
(Rat für die Organisation der Proteste von Öl-VertragsarbeiterInnen, 13. Dezember 2022)