Das vergessene Kapitel des Berliner Häuserkampfs

Migrantischer Mieter*innenwiderstand

Eine Novembernacht 1980 in Berlin Kreuzberg. Eine Gruppe von Menschen, mit Kerzen in den Händen, gelangt über den Innenhof in das leerstehende Haus in der Forster Str. 16-17 und besetzt es. Nachbar*innen beobachten die Szene und rufen die Polizei. Als diese eintrifft, verlassen die Besetzer*innen das Haus, ohne sich zu wehren, gehen wenig später aber wieder hinein. Am nächsten Morgen macht die Gruppe sich auf zum Bürgeramt und schließt einen befristeten Mietvertrag ab. Eine von vielen Hausbesetzungen im Westberlin der 70er und 80er Jahre, und dazu noch eine relativ unspektakuläre: keine Demo, kein großes Polizeiaufgebot, weder Straßenschlacht noch Ton Steine Scherben-Konzert.