Zapatistische indigene Frauen.
Am 8. März 2020 zogen über 100.000 Frauen in einer kraftvollen
Demonstration auf den Zocalo, den Platz vor dem Regierungspalast in
Mexiko Stadt. Die Demonstration wurde angeführt von Müttern ermordeter
Mädchen und Frauen. In Mexiko und weltweit erheben sich Frauen, um ihrer Wut und ihrem Protest gegen Frauenmorde, Gewalt an Frauen, Ausbeutung, Unterdrückung und Patriarchat Ausdruck zu verleihen. Heute, ein Jahr später, ein Jahr in dem sich die mexikanische Politik nicht verändert hat und Frauen weiterhin für ihr grundlegendes Recht auf Leben und Unversehrtheit kämpfen müssen, hat sich der Präsident im
Regierungspalast verbarrikadiert!
Liebe Compañeras,
die Übersetzung der Erklärung, der Poesie
der zapatistischen Frauen zum 8. März.
DIE, DIE NICHT DA SIND.
Ihre Geschichten.
Ihre Freuden und ihre Traurigkeiten.
Ihre Schmerzen und ihre Wut.
Ihr Vergessen und ihre Erinnerungen.
Ihr Lachen und ihre Tränen.
Ihr Präsentsein und ihr Fehlen.
Ihre Herzen.
Ihre Hoffnungen.
Ihre Würde.
Ihre Kalender.
Die sie erfüllen konnten.
Die, die unvollständig blieben, und die wir ihnen schulden.
Ihre Schreie.
Ihr Schweigen.
Ja, vor allem ihr Schweigen.
Wer könnte sie nicht hören?
Wer könnte sich in ihnen nicht wieder erkennen?
Frauen, die kämpfen,
Ja, wir (Frauen).
Vor allem jedoch: Sie.
Die, die nicht da sind
und trotzdem bei uns sind.
Denn wir vergessen nicht.
Denn wir vergeben nicht:
Für sie und mit ihnen kämpfen wir.
Zapatistische indigene Frauen.
- März 2021.
übersetzt von lisa-colectivo malíntzin.
Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/03/08/las-que-no-estan/