No Lager, nowhere! Bezahlbarer Wohnraum für alle! zum bundesweiten #NoLagerNowhere Aktionstag am 9. Oktober 2021

Liebe alle,

am 9. Oktober 2021 ruft das bundesweite Bündnis Lager Watch (www.lager-watch.org) unter dem Motto #NoLagerNowhere zu einem dezentralen Aktionstag gegen Sammelager auf. Das Bündnis hat sich letztes Jahr gegründet, um gemeinsam gegen die Barbarei der Lager vorzugehen. Der Aktionstag ist die erste gemeinsame Aktion. Bislang wird es an 10 Orten Aktionen geben. Das ist gut, aber leider gibt es noch viel mehr Orte, an denen die Rechte von Geflüchteten systematisch ausgehebelt werden. Wohnverpflichtung, Arbeitsverbot, Residenzpflicht, Verbot von Selbstversorgung und totale Kontrolle sind vielerorts an der Tagesordnung.

Was könnt ihr tun?

Unterstützt als Initative/Gruppe den Aufruf (siehe unten). Bitte bis 30. September Rückmeldung an info@aktionbleiberecht.de
Schließt euch dem Aktionstag an und organisiert eine Aktion vor Ort. Das muss nicht zwingend eine Demo sein, schon ein Infostand oder VoKü vor dem Lager reicht aus. Wer mitmachen will, schreibt eine Mail an info@aktionbleiberecht.de
Komm zum nächsten Online-Vernetzungstreffen von Lager Watch am Samstag, 2.10. um 10 Uhr. Für Zugangsdaten Mail an info@aktionbleiberecht.de
Gestaltet euer eigenes Share-Pic mit euren Fordernungen und macht Werbung in den Sozialen Netzwerken. Das Blanko-Sharepic kann hier runtergeladen werden: www.lager-watch.org

Verbreitet den Aufruf! Meldet euch, unterschreibt den Aufruf!
Lasst uns gemeinsam einen bundesweiten Aktionstag gegen Sammellager durchführen! #NoLagerNowhere

Lager-Watch

No Lager, nowhere! Bezahlbarer Wohnraum für alle!
Aufruf zum bundesweiten #NoLagerNowhere Aktionstag am 9. Oktober 2021

Fluchtursachen sind vielfältig. Bei dem Versuch, ihr Leben zu retten, sterben täglich unzählige Geflüchtete. Überlebende, die es in ein EU-Land schaffen, erwartet dort nicht etwa ein geschützter und menschenwürdiger Lebensraum. Sie müssen in Zelt-Camps wie Kara Tepe ausharren und werden in Deutschland in Anker-Zentren, Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, die eines gemeinsam haben: Es sind Lager!

Orte, an denen Menschen entrechtet werden. Durch die Wohnsitzauflage müssen sie im Lager leben. Es gibt dort oft keine Privatsphäre, keinen Schutz und keine Möglichkeit zur eigenständigen Organisation des Alltags oder zur Integration. Stattdessen willkürliche Personen- und Zimmerkontrollen, zum Teil unter Anwendung von Gewalt durch Security-Personal und Polizistinnen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Abschiebungen durchführen. Geflüchtete müssen mit der Angst als ständiger Begleiterin leben, Flashbacks und das Entstehen neuer Traumata sind die Folge. In vielen Lagern ist neben der psychischen auch die körperliche Gesundheitsversorgung unzureichend. In der Erstaufnahme gibt es nur eine gesundheitliche Notversorgung, der Zugang zu Fachärztinnen und Therapien wird hier verwehrt. Häufig ist bedürfnisgerechte Ernährung ebensowenig gewährleistet wie Pandemie-bedingt erforderlicher Infektionsschutz. Vielmehr setzen die Verantwortlichen auf „Durchseuchungspolitik“ in Kombination mit der vollständigen Isolation geflüchteter Menschen, beispielsweise durch Besuchsverbote.

Diese und weitere intensive Grundrechtseinschränkungen sind in Hausordnungen festgeschrieben. In Lagern wird „Migrationsmanagement“ betrieben, die Lagerunterbringung geflüchteter Menschen beruht auf einer politischen Kontinuität rechter Programmatik. Unter anderem die Änderung des Art. 16 GG und das Dublin-Abkommen negieren das Asylrecht.

Zahlreiche Betroffene haben weder die Möglichkeit, noch die Mittel, Rechtsbeistand in Anspruch zu nehmen. All dies ist von Politiker*innen gewollt: Lager sollen der Abschreckung dienen. Aber niemand flieht freiwillig und Migration ist kein vorübergehendes Ereignis, sondern wird immer zu unserem Alltag gehören. Geändert werden muss die Anerkennungs- und Unterbringungspolitik für Geflüchtete. Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht und gilt für alle Menschen, unabhängig von deren Aufenthaltsstatus.
Lager bedeuten rassistische Gewalt, Entrechtung, Verwaltung, Isolation und Ausgrenzung. So darf es nicht weitergehen! Wir wollen Wohnungen für alle! Wir rufen am 9. Oktober 2021 zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Dezentral aber gemeinsam, um Lagerstrukturen zu bekämpfen und abzuschaffen. Gemeinsam wollen wir unsere Forderung in die Öffentlichkeit tragen: No Lager, nowhere! Kein Lager, nirgendwo!


English version

Dear all,

On October 9, 2021, the nationwide alliance Lager Watch (www.lager-watch.org) is calling for a decentralized action day against mass camps. The alliance was founded last year to take joint action against the concept of mass camps. The day of action is the first joint action. So far, there will be actions in 10 places in Germany. This is good, but unfortunately there are many more places where the rights of refugees are systematically undermined. Housing obligation, work ban, residence obligation, ban on self-sufficiency and total control are part of the all day living in many other camps.

What can you do?

As an initiative/group, support the call (https://lager-watch.org/). If you want to subscribe, send an email to info@aktionbleiberecht.de by September 30.
Join the action day and organize an action at your place. This does not necessarily have to be a demonstration, an info-point, city beautification or collective cooking in front of the camp is enough. If you want to participate, write an email to info@aktionbleiberecht.de.
Come to the next "Lager Watch" online-meeting on Saturday, Oct. 2 at 10 a.m. For the ZOOM-Inviation ask info@aktionbleiberecht.de
Create your own share-pic with your demands and advertise it on social media. The blank share-pic can be downloaded here: www.lager-watch.org

Spread the word about the call! Get in touch, sign the call!
Let’s join together for a nationwide action day against mass camps! #NoLagerNowhere

Lager Watch

No Lager, nowhere! Affordable housing for everyone!
Call for a nationwide #NoLagerNowhere day of action at 9th October 2021
Camps mean racist violence, deprivation of rights, monitoring, isolation and exclusion. This has to stop! We demand housing for everyone! We call out for a nationwide day of action on 9th October 2021. Decentralised but united, to fight and abolish camp structures. Together we will take out our demand to the public: No Lager, nowhere!