31. Mai 2022
Iran /Soziale Proteste
Wir gedenken der Opfer des Gebäudeeinsturzes in Abadan! Solidarität mit den protestierenden Einwohner*innen in Abadan! Am Montag, dem 23. Mai 2022, stürzte ein Teil des 10-stöckigen Zwillingsgebäudes Metropol in der iranischen Stadt Abadan aufgrund des Versagens der Bausubstanz ein. Bis heute (6.Juni 2022) kamen mindestens 85 Menschen ums Leben und es gibt zahlreiche Verletzte. Einige werden voraussichtlich aufgrund der verantwortungslose Regierung unter den Trümmern begraben bleiben. Im Gebäude sollen sich etwa 100 bis 150 Personen, vor allem Ladenbesitzerinnn und Bauarbeiterinnen, aufgehalten haben. Wir gedenken an die Opfer des Gebäudeeinsturzes und wollen unser Beileid zum Tod der Angehörigen zeigen. Die Antwort auf solche Verbrechen sind weit verbreitete Proteste der Anwohner*innen , die in den letzten 8 Tagen permanent Widerstand leisten. Wir senden unsere solidarische Grüße an die Einwohner*innen von Abadan, die neben der Trauer um ihre Angehörigen, auch ihre Wut auf staatlichen Behörden auf die Strasse bringen, im Kampf gegen das islamischen Terrorregime ihr Leben riskieren und von aufgehetzten Sicherheitskräften niedergeknüppelt werden. Daher gilt unser tiefes Mitgefühl und Solidarität auch den Inhaftierten. Allein am Sonntag, den 29. Mai, sind ca 300 Protestierende durch Sicherheitskräfte festgenommen worden. Der Einsturz des Metropolis-Gebäudes in Abadan ist das Ergebnis von Korruption, die tief im herrschenden, mafiösen islamischen Regime verwurzelt ist. Worum geht es? Die Einwohnerinnen von Abadan ärgern sich, dass die zuständigen Behörden versagt haben, mehrere Tagen waren weder Sanitätsdienst, Feuerwehr noch technisches Hilfswerk vor Ort, um weitere Menschen unter Trümmern zu retten. Einwohnerinnen von Abadan griffen von Anfang an zur Selbsthilfe und gruben selbst nach Verletzen und Toten. Die Sicherheitskräfte versuchten stattdessen helfende Menschen und Angehörige im Umkreis des Gebäudes auseinander zu bringen und zu vertreiben. Dieses Gebäude gehört einem reichen Privatunternehmer, Abdolhosein Baghi. Seinen Reichtum verdankt er dem oligarchischen System im Iran und eigentlich sollte das eingestürzte Metropol-Gebäude demnächst in Betrieb genommen werden. Das Gebäude hatte jedoch massive bauliche Defizite. Es gab in der Vergangenheit vor dem Baubeginn einige kritische Experten und Journalisten, die vor dem schlechten Fundament und vielen Baumängeln gewarnt, sogar ein Baustopp gefordert haben. Aber Abdolhosein Baghi ist dank des staatlichen Regime eine einflussreiche Person, weswegen er dennoch eine Baugenehmigung bekommen hat und den Bau fortsetzen konnte. Nach dem politischen Druck von vielen Protestierenden wurde eine offizielle Erklärung von der Staatsanwaltschaft veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft von Khusistan erließ nach dem Unfall einen Haftbefehl gegen den Eigentümer. Ein Tag später sagte der Generalstaatsanwalt der Region, der die Untersuchungen leitete, jedoch, dass DNA-Tests bestätigten, dass der Eigentümer des Metropol-Gebäudes und der Bauunternehmer unter den Todesopfern waren. Diese Aussage wurden jedoch von den Protestierenden mit Misstrauen aufgenommen. Einige sagten, dass die Ergebnisse der Identifizierung und des DNA-Tests unglaubwürdig sind. Es war auch zu hören, dass in den letzten Tagen in den Protesten in Abadan der Slogan „Abdulbaghi ist nicht tot“ skandiert wurde. Die Protestierenden in Abadan brachten neben ihrer Trauer um die Angehörigen unter den Trümmern, auch ihre Wut auf die Strasse und äußerten, dass für diese Katastrophen nicht allein ein Person verantwortlich ist, sondern die religiöse Elite der Islamischen Republik Iran. Es scheint als wären Korruption und Maßlosigkeit im Iran kein Verbrechen, sondern sehr weit verbreitet. Die Proteste in den letzten 8 Tagen dauerten Tag und Nacht und stellten das gesamte verbrecherische und korrupte System infrage. Parolen wie "Nieder mit der Khamenei", " Nieder mit der islamischen Republik" sind gerufen worden. Daraufhin schlug die Bereitschaftspolizei mit Knüppeln auf die Demonstrant*innen ein und feuerte Tränengas in die Menge. Für diese Unterdrückung haben stattliche Behörden im Vorfeld den Zugang zu Internet und sozialen Medien gesperrt. Am Sonntag den 29. Mai fand landesweit ein Trauertag zum Gedenken der Opfer stattt, dazu kamen in Abadan staatliche Geistliche und Politiker in die Nähe der Gebäude um zu den Trauernden zu sprechen und von Unzufriedenheit und den Protesten abzulenken. Die Reaktion der Einwohner*innen waren massive Proteste gegen die Regierung, die für diese Katastrophe zuständig sind. Protestierende buhten und schrien, während ein geistlicher Politiker seine Rede halten wollte und die Regierung lobte. "Schamlos! Schamlos! Schamlos!"- diese und weitere Parolen richtete sich gegen die islamische Republik. Eine Live-Übertragung des Ereignisses im staatlichen Fernsehen wurde daraufhin sofort unterbrochen. Nach dem Einsturz der Gebäude in Abadan am vergangenen Montag räumten die Behörden ein, dass der Eigentümer des Gebäudes und korrupte Regierungsbeamte den Bau trotz Bedenken wegen mangelhafter Ausführung fortgesetzt hatten. Im Rahmen der Ermittlungen zu der Katastrophe haben die Behörden 13 Personen festgenommen, darunter auch den Bürgermeister der Stadt. Die Einwohner*innen von Abadan glauben kaum daran, dass es ein gerechtes Gerichtsurteil gegen diesen Verbrechen geben wird. Doch auch für die religiöse Elite der Islamischen Republik Iran scheint Korruption und Maßlosigkeit kein Verbrechen zu sein. Die Korruption im Iran ist nicht auf eine Stadt oder Gemeinde beschränkt. Gelegentlich beschuldigen sich iranische Beamte gegenseitig offen der Korruption. Wir haben es also mit einer Oligarchie im islamische Regime zu tun, die sich überall verbreitet. Die Provinz Khusistan ist eine der reichsten Regionen im Mittleren Osten, sie produziert 90% des iranischen Erdöls und Gas und hat fruchtbare Böden, doch in der Bevölkerung der Region herrscht absolute Armut. Der tödliche Einsturz hat Fragen über die Sicherheit ähnlicher Gebäude im Land aufgeworfen und eine anhaltende Krise bei iranischen Bauprojekten deutlich gemacht. Der Einsturz erinnerte Viele an den Brand und Einsturz des Plasco-Gebäudes in Teheran im Jahr 2017, bei dem 26 Menschen ums Leben kamen. In Teheran warnten die Notfallbehörden der Stadt, dass 129 Hochhäuser ähnliche Probleme haben und daher auf der Grundlage einer Untersuchung aus dem Jahr 2017 weiterhin unsicher seien. Der Generalstaatsanwalt des Landes, Mohammad Jafar Montazeri, hat versprochen, sich unverzüglich um das Problem zu "kümmern". Am achten Tag der Proteste weiteten sie sich auf andere Städte aus, darunter Teheran, Semnan, Kermanshah, Izeh, Isfahan und Bushehr. Die Menschen dort solidarisierten sich mit den Einwohner*innen von Abadan. Berichten und Bildern zufolge, die in den sozialen Medien gepostet wurden, skandierten Anhänger des Esteghlal-Teams(Fußball) in Bushehr anlässlich des Sieges des Teams Parolen wie „Tod dem Diktator“. Wir Solidarisieren uns mit Einwohner*innen. Wir fodern: -internationale gerichtliche Verurteilung der Verantwortlichen für die humanitäre Katastrophe von Metropolis, -Entschädigung aller Menschen, die finanzielle und menschliche Verluste erlitten haben Abzug der Repressionskräfte aus Abadan und anderen Städten Bedingungslose sofortige Freilassung aller Inhaftierten in Abadan ! Gegen die steigenden Lebenshaltungskosten und gegem die steigende Korruption -für ein selbsbetimmtes Leben ohne jegliche Diktatur, Korruption und Ausbeutung im Iran und Überall 06.06.2022 Unterzeichner:innen: -Flüchtlingscafe Göttingen Verein für politische Flüchtlinge-Münster Hinweis: Bis heute (6.Juni 2022) kamen mindestens 85 Menschen ums Leben Forderung der Enwohner*innen durch Protestrufe : http://www.8mars.com/single-blog.php?c=1504&Id=7265 آبادان : دیکتاتور سپاهی، داعش ما شمایید http://www.8mars.com/single-blog.php?c=1504&Id=7266 Hier:Iranian protesters demand justice after deaths in Abadan’s building collapsehttps://www.nd-aktuell.de/artikel/1164186.iran-nicht-mal-mehr-makkaroni.html https://iranjournal.org/news/metropol-abadan-einsturz-chuzestan https://www.tz.de/welt/iran-einkaufszentrum-einsturz-tote-verletzt-vermisste-suche-polizei-news-zr-91566355.html Als Hintergrundinfo: weitere Soziale Kämpfe im Iran: Hallo liebe soidarische Menschen, In den letzten Monaten wurde im Iran von einer neuer Welle der Proteste erschüttert, nachdem der Regierung den Grundpreis für mehrere wichtige Nahrungsmittel, darunter Milchprodukte, Reis, Brot erhöht hat. Soziale Proteste/ unzufridenheit im Iran eigentlich nichts Außergewöhnliches. seit Jahren befindet sich die Gesellschaft in einem explosiven Zustand. ES gibt verschiedenen Proteste. es reichen alltäglichen Kampf von Frauen gegen Einschränkung durch konservative fundamentale islamische reliogöse vorstellung, über Engagment gegen ökologische Zerstörung, bis hin zu regelmäßig stattfindenden Protesten unterschiedlicher Teile der ArbeiterInnenklasse. Sozial und politische Angriff auf Lebenssituation von Menschen wird immer mehr ,vielfältig brutaler. Diese vielfälltigen Form der Repression verflüchtigen sich allerdings so sehr, dass vorigen Proteste nicht folgen können. während Mai Proteste gegen Lebensmittelpreiserhöhung , gab es April 2022 andauernden Demonstrationen von Lehrerinnen und Lehrern für ihre Lohnerhöhung unw. Hier kommt dazu: Die Protestierenden haben mit enin brutale System zutun, dass militärisch hochgerüstet, sämtliche moderne Waffentechnologie besitzt, die auf den Strasse verwendet und lässt Protestierende von seinen Sicherheitskräfte erbarmungslos niederknüppeln, ermodern und in Knäste stecken. Wir müssen Neiderlage zu sehen , weil landesweite Proteste nicht mit einander vernetzt sind. wir haben eine reihenfolge info von Soziale/Klassenkämpfe allein in letzte 6 Monaten gesammelt. Proteste der Arbeiter*innen. Mail 2022 https://www.labournet.de/category/internationales/iran/gewerkschaften-iran/ 19 Mai 2022 Lehrer*innen Protest: https://www.labournet.de/category/internationales/iran/iran-arbeitskaempfe/ Mai:Iran: Solidarität dringend nötig!Soheil Arabi erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.rassismus in Iran 2022*Wir stellen uns den rassistischen Verbrechen des iranischen Regimes gegen Afghan*innen entgegen!*April 2022: https://www.labournet.de/category/internationales/iran/arbeitsbedingungen-iran/ https://www.labournet.de/category/internationales/iran/soziale_konflikte-iran/ Proteste gegen Lebensmittelerhöhung: https://www.derstandard.de/story/2000135702750/proteste-und-kritik-an-der-regierung-wegen-schwieriger-wirtschaftslage-imWir trauern um unseren Genossen Amir Hossein Ahmadian!IRAN:Folter ,Ernideriegung und Vergewaltigungen in den GefängnissenUN-Experten verurteilen Hinrichtung eines politischen Gefangenen im IranSETZT EUCH FÜR NARGES MOHAMMADI EIN!https://fluechtlingscafe-goettingen.co