Antiabschiebecafé-Berichte

Herzliche Einladung zum Antiabschiebecafé

Jede Dienstag von 16 bis 18 Uhr

Liebe Leute,

die Angst vor Abschiebung sowie die andauernden Repressionen und Schikanen im Alltag belasten geflüchtete Menschen schwer und können lähmend wirken.

Dieses Café soll ein Ort sein, an dem sich Betroffene und Unterstützer*innen entspannt treffen, austauschen und gegenseitig unterstützen können – zum Beispiel, um gemeinsam gegen drohende Abschiebungen zu kämpfen.

Damit die alltägliche Repression gegen Geflüchtete – von Geldkürzungen über rassistische Kontrollen im privaten Leben bis hin zu Abschiebungen – nicht unsichtbar bleibt, berichten wir auf dieser Seite regelmäßig über behördliche Schikanen und ihre Auswirkungen auf geflüchtete Menschen.

Falls ihr von Alltags-Schikanen gegen Geflüchtete hört, schickt uns gerne eine E-Mail an das Flüchtlingscafé; fluechtlingscafegoe@riseup.net

. Wir werden hier darüber berichten.

Bericht von Dienstag 07. 10

Zusammennfassung von heute:

Zwei Menschen haben von Bad Sachsa erzählt. Die Security kontrolliert jede Nacht oft um elf herum, ob die Menschen in ihren Betten sind. Dies tun sie ohne anzuklopfenn und Rücksicht auf Privatsphäre. Menschen haben Sorge als untergetaucht zu gelten, wenn sie bloß kurz nicht auf dem Zimmer sind um zu telefonieren oder ähnlich, wodurch sich ihre Dublinfrist auf 18 Monate verlängern würde.

Gegen Ende kam noch eine Person hinzu, die erzählt hat, dass sie vor Verstümmelung geflohen ist. Als ihr Mann noch lebte konnten die beiden sich noch wehren gegen diesen gewaltvollen Eingriff. Doch nachdem er erschossen wurde, ist die Bedrohug durch ihr Umfeld so groß geworden, dass sie mit ihrer Tochter ins Nachbarland geflohen ist, von wo aus sie mit Schleppern nach Deutschland gekommen ist. In dem Land von dem sie geflohen ist, hat sie noch eine weitere 10-jährige Tochter, die von zuhause weggerannt ist und seit ein paar Wochen verschwunden ist. Zu der versucht sie Kontakt aufzunehmen, bis jetzt erfolglos.

Bericht von Dienstag 14.10

Heute waren ungefähr 5 Erwachsene aus Bad Sachsa S da. Eine Person hat einen Brief bekommen, der sagt, dass die Person von 0 Uhr bis 7 Uhr sich in dem zugeschriebenen Zimmer aufhalten soll.
Eine Frau war mit zwei kleinen Kindern da und beschrieb, dass es in Bad Sachsa kein gesundes Essen für die Kinder gibt und dass die Menschen teilweise kein neues Essen, sondern altes bekommen. Eine andere hat Diabetes. Sie hat keine Möglichkeit sich nach ihren Bedürfnissen selbst Essen zuzubereiten. Sie hat deswegen nach einem Transfer gebeten, aber seit einigen Wochen keine Antwort erhalten.
Eine männlich gelesene Person, aktuell wohnhaft in Friedland, hat einen anerkannten Schutzstatus in Griechenland und soll deswegen nach Griechenland abgeschoben werden. Sein Anwalt ist zwar an dem Fall dran, aber die betroffende Person möchte auf keinen Fall zurück nach Griechenland, weil es dort keine Sicherheit für ihn gibt, sondern in Deutschland bleiben, weil seine Familie hier wohnt.