An alle Freund*innen und Menschen, die sich für Freiheit weltweit einsetzen
Wir wollen uns am Dienstag, den 23. Oktober 2018 um 13 Uhr vor dem Kulturwissenschaftlichen
Zentrum (KWZ) der Uni versammeln, um auf die politischen Gefangenen im Iran und in der Türkei
aufmerksam zu machen und ein Zeichen der Solidarität mit ihnen zu setzen.
In beiden Ländern herrschen Unrechtsregime, die von Tag zu Tag brutaler werden. Die Liste ihrer
Verbrechen ist sehr lang.
Seit der Entstehung der Islamischen Republik Iran vor 40 Jahren stehen unausgesetzt massive
Menschenrechtsverletzungen auf der Tagesordnung: Verhaftungen, Folter, Hinrichtungen,
Vergewaltigung und Terror gegenüber allen Andersdenkenden, Homosexuellen, Frauen, die für ihre
Rechte eintreten, Angehörigen ethnischer Minderheiten wie Armenier*innen, Araber*innen, Kurd*innen,
Massaker an linken und demokratischen Oppositionellen in den Knästen 1980 und 1988 sowie die
Ermordung kurdischer Widerständler*innen durch die Bombardierung kurdischer Gebiete – all dies ist bis
heute unvergessen und nicht zu vergeben.
Ähnliches gilt für die Türkei, in der allein in den beiden vergangenen Jahren 40000 Menschen inhaftiert
wurden.
Die Türkei unter der Regierung Erdogans ist verantwortlich für zahlreiche Massaker an der kurdischen
Bevölkerung und der militärischen Eroberung und Besatzung von Afrin in Rojava (Nordsyrien) und die
massive Kriminalisierung bis hin zu Morden an emanzipatorischen Linken und Opposionellen mit Hilfe
von islamistischen Milizen.
Imperialistische Mächte wie Deutschland sind dabei keine Zuschauer sondern leisten aktive Mithilfe:
Viele der Technologien, die die beiden Regime zum Zweck der Massenunterdrückung verwenden,
stammen von europäischen, insbesondere auch von deutschen Firmen wie Daimler, Siemens,
Heckler&Koch, Nokia und Linde.
Diese blutigen Geschäfte sind nur mit Genehmigung der politischen Eliten in Deutschland möglich.
Die türkische Armee mordet am hellichten Tag mit Leopard-2-Panzern und Heckler&Koch-Gewehren.
Im Rahmen der immer offener rassistischen Flüchtlingspolitik wurde und wird seitens Deutschlands und
der gesamtem EU der schmutzige Deal mit der Türkei aufrechterhalten, der Geflüchtete von hier
fernhalten soll.
Dazu kommt, dass viele linke kurdische wie türkische politische Aktivist*innen, die mit diesem
mörderischen Regime nicht einverstanden sind, in deutschen Knästen sitzen unter dem Vorwurf der
angeblichen Mitgliedschaft in bzw. Beihilfe für eine terroristische Vereinigung im Ausland gemäß §129b
StGB.
Zur Erinnerung an die politischen Gefangenen der beiden diktatorischen Regime werden wir gemeinsam
mit Euch am KWZ Gebäude eine Gedenktafel enthüllen und einen Baum pflanzen. Wir haben bewusst
diesen Ort ausgesucht. Dort befassen sich interessierte Studierende mit der Geschichte und Kultur des
Orients, wobei von vielen Zuständigen in der Universität die Geschichte der Repression und des
Widerstands in ihrem Unterricht ausgeschlossen wird, um die „guten Arbeitsbeziehungen“ zum Iran und
der Türkei nicht zu gefährden oder weil sie für irrevelant erklärt wird.
Der „Baum der AZADI“(Freiheit) soll nunmehr ein lebendiges Denkmal, ein würdiger Ort der Erinnerung
an die Frauen und Männer und * sein, die für Freiheit, Menschenrechte und echte Demokratie kämpfen
und oft ihr Leben dafür riskieren.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Dienstag, 23. Oktober um 13 Uhr beim KWZ (Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen)
Hinweis: Diese Aktion wird mit einer zeremoniellen Parade von der OM10 (Obere Maschstr. 10) bis zum
KWZ begleitet. Alle die auch daran schon teilnehmen wollen, können 12:30 Uhr vor die OM10 kommen und
gemeinsam starten wir los Richtung KWZ.